Düngen / Revitalisierung / Bewässerung

Damit ein Baum Gesund Bleibt braucht er einen Gesunden Boden. Humus Aufbau im Garten.

Der Optimale Boden für Jeden Baum ist Tiefgründig, Humusreich und Gut durchlüftet. So ein Boden kann ausreichend Wasser für einen Trockenen Sommer speichern.
Zur Bodenverbesserung setze ich verschiedene mittel ein: um die Verdunstung zu reduzieren mulche ich mit Asthäxel oder Rindenmulch. Tiefwurzelnde Blütenstauden und Gründüngung zur Bodenlockerung. Auch das Anlegen einer Blumenwiese kann den Boden merklich verbessern. Bei starker Boden Verdichtung kommt auch die Pressluftlanze oder der Erdbohrer zum Einsatz. Zur Düngung empfehle ich Komposterde mit Pflanzenkohle (dieser wird manchmal auch als „Terra preta“ bezeichnet)

 

Was Humus Aufbau bewirken kann. Ein Jahr nach dem Mulchen.
der Boden ist nun saugfähig wie ein Schwamm

Boden auf Biologische Aktivität testen

Was Bodenbelüftung Bewirken kann

Der Erdbohrer im Einsatz

Hier eine Sickerstelle im “betrieb”

 

Humus Aufbau.
Oft hört man das es Jahrhunderte dauert bis ein humusreicher Boden entsteht. Dies stimmt auch zum Teil. Die Humusbildung ist ein Prozess der, gerade am Anfang, nur sehr zögerlich von statten geht. Ist aber das Schwungrad der Humusbildung erst einmal in gang gebracht kann sich harter Boden inert 3-4 Jahren in fruchtbare, krümelige Gartenerde verwandeln.
Um diese Verwandlung in gang zu bringen braucht ein Boden ausreichend Biomasse, die richtigen Mikroorganismen und ein Minimum an Mechanischer Lockerung.

 

 

 

Bewässerung von Bäumen.
Hier ist Vorsicht geboten, den Zuviel Wasser ist genau so schädlich wie zu wenig. Boden Vernässung kann Wurzeln zum Absterben bringen. Bewässern sollte man nur dort, wo der Baum seine Feinwurzeln hat. Die Baumkrone absorbiert schon einen Grossteil des Regenwassers. Je nach Baumart werden bis zu 90% des Regens absorbiert. deshalb findet man Feinwurzeln vor allem ausserhalb der Kronen Traufe. Als Faustregel gilt, Baumhöhe im Radius = Wurzelteller. Wurzelteller x Jahresniederschlag ergibt ungefähr den Wasserbedarf eines Baumes. An den meisten Standorten ist es sinnvoll Dachwasser und Strassen Wasser in der Baumscheibe versickern zu lassen. Dazu kann man am Rande des Wurzel Tellers einen oder mehrere sickerstellen anlegen. Wichtig ist das diese stellen am Rande des Wurzel Bereiches sind. So kann der Baum nach Bedarf in die Sickerstellen hineinwachsen. Intensive ganzflächige Bewässerung kann zu Vernässung und Sauerstoffmangel im Boden führen. Einige Baumarten wie zum Beispiel die Buche reagieren sehr empfindlich auf „Überflutung“. Eine Buche kann Bereits nach 2 Wochen irreparabel geschädigt sein.

 

 

 

Rasen und Bäume
Oft trifft man Rasenflächen an die lückig sind. Nebst Gras gibt es viel Moos und noch ein par Primeln. Diese Kombination von Zeigerpflanzen deutet darauf hin, das der Boden Kaum noch biologisch aktiv ist. Solche Böden sind oft pickelhart und Wasser versickert nur langsam. Für den Baum sind solche Standorte problematisch. Da der Boden hart und undurchlässig ist kommt nur wenig Luft in tiefere Bodenschichten. Wurzeln brauchen jedoch Luft, um zu wachsen. Ein Mangel an Boden Luft verursacht bei Bäumen oberflächliches Wurzel Wachstum.
Die Ursache für solche Moos, Primeln, Rasenbestände sind in der Rasenpflege zu finden. Folgende Kombination ist ungünstig für Baum, Rasen und Boden.
Entfernen von Schnittgut (Regenwürmer haben kein/zu wenig Futter.)
Häufiges und Tiefes mähen ( viele Gräser vertragen keinen zu tiefen Schnitt. Pflanzen mit am Boden anliegenden Blätter, wie der Löwenzahn, profitieren von einem solchen Schnitt. Nach jedem schnitt stirbt ein teil der Graswurzeln ab. Hat das Gras nicht genug Zeit, um die Wurzeln zu regenerieren wächst es nur kümmerlich. Grass benötigt entweder genug zeit oder noch ausreichend Blattmasse um ein tiefreichendes Wurzelwerk aus zu bilden. Graswurzeln sind in der Lage einen Boden zu lockern. Will man Boden Aufbau betreiben, schneidet man Gras erst in der Blüte. So hat es viel Energie gespeichert, Energie in Form von Zucker die Pflanzen benötigen, um sich zu regenerieren. Hier ist der Löwenzahn mit seiner grossen Speicher Wurzel wider im Vorteil

 

 

Boden lockern/Aerifizieren.
Auf intensiven Rasenflächen muss man jährlich Aerifizieren und Sand ein arbeiten nur so kommt ausreichend Luft in den Boden. Auf weniger häufig geschnittenen Flächen übernehmen pflanzen und Würmer das Aerifizieren. Dazu brauchen sie aber Zeit und ausreichen Futter. Ob Rasen oder Blumenwiese, etwas Starthilfe hilft immer. So kann man die Fläche mit einer Broad Fork/Breitgabel Lockern. Am Anfang reichen 10-15cm Bearbeitungstiefe. Gleichzeitig kann man noch Hochwertigen Kompost oder Kompost Tee ausbringen

 

Kunstdünger/ Mineralische Dünger
Mineralische dünge können zwar eine Pflanze zum Teil ernähren. Für Topfpflanzen und Hydrokultur funktionieren sie durchaus. Im Garten verursachen mineralische Dünger aber auch Probleme. Eine Pflanze in der Natur produziert Zucker via Photosynthese. Einen teil dieses Zucker pumpt die Pflanze direkt in den Boden. Bis zu 50% der Gesamten Zuckerproduktion /Assimilation. Dieser Zucker wird dann von den Bodenorganismen verwändet um Mineralien aus dem Boden/Gestein zu lösen. (Quasi der Treibstoff für die Miene.) Stirbt ein Bodenorganismus gibt er die Mineralstoffe frei und sie werden pflanzenverfügbar. Seine Überreste werden zu Hummus und/oder sie dienen anderen Bodenorganismen, wie dem Regenwurm, als Futter.

Gibt man nun einer Pflanze Kunstdünger hat sie ihren Nährstoffbedarf gedeckt. Die Pflanze hat nun keinen Grund mehr Zucker an den Boden ab zu geben. Die biologische Aktivität des Boden nimmt ab. Der Boden wird hart und unfruchtbar. Solange eine Pflanze ausreichend Zucker an den Boden abgibt sind ihre Wurzeln in einen Mikrobenfilm gehüllt. Diese Mikroben sind ein effektiefer Schutz gegen die meisten bodenbürtigen Krankheitserreger.
Düngt man stattdessen mit Komposterde, Kompost Tee und Rasenschnitt so fördert man Mikroben, Würmer und co.

 

Blumenwiese oder Rasen
Beides hat seinen Platz. Rassen ist dort praktisch, wo man sich hinsetzt oder die Kinder spielen. In Gartenteilen die weniger Intensive genutzt werden bietet sich eine Blumenwiese an. Blumenwiesen haben einige Vorteile. Sie geben weniger Arbeit. Ein bis zwei mahl mähen pro Jahr reicht, am besten dann wen ein Teil der Blumen bereits samen gebildet hat. Das Schnittgut kann man gleich liegen lassen. Bei wüchsigem Wetter ist es inert 2 Wochen Komplet eingewachsen. Blumenwiese bieten einer Vielzahl an Insekten und anderen Tieren Lebensraum. Das schnittgut ist Futter für Regenwürmer. Kräftige Gräser und Blütenpflanzen lockern den Boden. Einen Rasen kann man mit geringem aufwand in eine Blumenwiese verwandeln. Am besten funktioniert eine initiale Pflanzung. So blüht es schon zuverlässig im ersten Jahr. Man pflanzt 1-4 pflanzen pro Quadratmeter diese Pflanzen vermehren sich dann von selbst weiter.
Weiter zum Artikel über das Anlegen von Blumenwiesen

Gründüngung
Sind ein hervorragendes Werkzeug um den Boden zu verbessern. Gerade tiefwurzelnde Gründüngung hinterlassen nach dem Absterben tiefe Kanäle im Boden. Diese Kanäle ermöglichen das Luft und Wasser in tiefere Bodenschichten gelangt. Anders als bei einer rein mechanischen Lockerung sind solche Kanäle durch die Bodenorganismen stabilisiert. Das die Gründüngung aber richtig gedeiht und ihre volle Wirkung entfaltet muss man einiges beachten. Damit eine Gründüngemischung gedeiht. muss man den Boden lockern und mit Komposterde düngen. In einer Neu Anlage ist dies kein Problem. Im bestehenden Rasen macht man am besten eine punktuelle Gründüngung. Man lockert den Boden mit dem Erdbohrer uns säht zum Beispiel Ölrettich aus. Ölrettich stirbt über den Winter ab und im nächsten Frühjahr kann die Wieses ungestört weiterwachsen. Weitere im Winter abfrierende Tiefwurzler sind Sonnenblume Sorghum Gras und Sommer-Ackerbohne. Damit diese Pflanzen gedeihen brauchen sie einen gelockerten und Nährstoffreichen Boden sowie ausreichend Wasser um zu keimen.
An schattigen Standorten funktionieren diese Pflanzen nicht. Hier nimmt man besser die grosse Klette Arctium lappa) aus der Famielie der Distelgewächse. Nicht verwechseln mit dem Kletten Labkraut. Die Klette ist eine anspruchslose Gründüngung sie wächst auf trockenen Standorten und auch im Halbschatten. Im zweiten Jahr blüht die Klette und stirbt anschliessend ab. Durch das Absterben der Wurzel entsteht ein Kanal bis tief in den Untergrund

Sorghum und Sonnenblume sind auch bei Vögeln sehr beliebt, Vogelfutter aus dem eigenen Garten. Wen man bedenkt das die Fläche aller Naturschutz Gebiete in Deutschland in etwa so gross ist wie die Fläche aller Hausgärten, eine nicht unerhebliche Tatsache. Für die Schweiz dürfte sich das endlich verhalten.

 

Mechanische Bodenlockerung
Im Wurzel Bereich von Bäumen ist die mechanische Boden Lockerung nicht ganz einfach. Es gibt aber verschiedene Geräte, die dazu geeignet sind. Allerdings muss eine mechanische Boden Lockerung immer Biologisch stabilisiert werden. Entweder durch Pilzmyzel/Pilzhyphen oder Pflanzenwurzeln. Sonst wirkt mechanische Boden Lockerung nur kurzfristig. Der Erdbohrer mit einer Gründüngung ist eine solche Möglichkeit. Dasselbe gilt für Geräte mit Pressluft. Der Erdbohrer macht dann sinn wen es im Untergrund vom Bauen her noch verdichtete schichten gibt. Oft wird beim Bau eins Gebäudes die Umgebung mit einer vibrationswalze verdichtet und anschliessend mit 15-30cm Erde überdeckt. Diese verdichtete Schicht ist für Pflanzen undurchdringbar. Ohne mechanische Lockerung bleibt sie über Jahrzehnte bestehen. Wenn man so eine verdichtete Schicht punktuell durchbrich dann können Pflanzen/Bäume den Boden weiter lockern. Solche verdichteten schichten kann man ganz einfach mit einer Schaufel aufspüren. Oft sind sie auch Ursache für staunässe und umgekehrt schnelles austrocknen. Für Pflanzen ist eine solche Schicht wie eine Betonplatte.

Wurzeln sind lenkbar
Wurzeln wachsen so tief in den Boden wie sie ausreichend Luft vor finden. Flachwurzler brauchen mehr Boden Luft als tiefwurzelnde Baumarten deshalb wurzeln sie Flach. Ist Luft vorhanden folgen Baumwurzeln dem Wasser. Mit Belüftung schächten kann man das Wurzel Wachstum in die tiefe lenken. So habe ich einmal bei einem Kunden eine grosse Buche angetroffen. Der Baum Stand in einem Innenhof. Die Buche war fast bis an den Stamm zu asphaltiert. Dennoch war der Baum ausserordentlich gesund. Neben dem Baum gibt es einen alten Ziehbrunnen der bis in 8m tiefe zum Grundwasser reicht. Durch die lose Mauer des Brunnens kommt ausreichend Luft ins Erdreich. So ist es für den Baum kein Problem entlang des Brunnens bis in eine tief von 8m zu wachsen.
Bei Strassenbäumen sieht es endlich aus. Sobald sie mit einer luftführenden Boden Schicht verbunden sind, können sie ihr Wurzelwerk ausbreiten und auf die Suche nach Wasser gehen. Leitungen im Untergrund werden mit Sand eingefasst, hier fühlen sich Wurzeln besonders wohl. Oft folgen Bäume diesen Sandpackungen mit ihren Wurzeln. In der Stadt wachsen Baumwurzeln wo es ihnen gerade passt. Das führt zu stark asymmetrischen Wurzel Systemen. Gerade bei Bauarbeiten muss man das bedenken. Wenige dicke Haubtwurzeln könne den Baum aus der Ferner versorgen. Wurzeln wachsen in bis zu 30m Entfernung oder mehr. Das Wurzel Volumen eines Baumes lässt sich grob abschätzen, wenn man eine Wurzel Fläche von der Baumhöhe im Radius annimmt und mal 1-2m Bodentiefe rechnet. So ergeben sich schnell Wurzel Volumen von 100m3 und mehr. Bei guten humosen und durchlässigen Böden rechnet man eher mit 1m Bodentiefe und bei sandigen Böden mit Schlächter Wasserspeicher-Fähigkeit eher mit einer Durchwurzelung von mindestens 2m Tiefe.

 

Fakten über Wurzeln

Wurzeln wachsen bis zu 2.5m im Jahr. besonders bei frisch gepflanzten Bäumen ist das Wurzel Wachstum ausgeprägt.
Wurzeln können einen druck von bis zu 15kg pro Quadrat cm aufbauen. Eine Wurzel von 1m länge und 1cm Durchmesser Schaft somit eine Hub Wirkung von 1500kg.
15kg pro Quadratzentimeter reichen aber nicht aus um Vibrations verdichtete bodenschichten zu durchwachsen.
Wurzeln folgen dem Wasser solange sie Luft haben. Lucht kann benutzt werden um wurzeln zu lenken.

 

Wurzelwachstum eines Baumes Jungbaumes nach dem verpflanzen

 

 

Quellen:

Bewässerung von Bäumen
Rainwater Harvesting for Drylands and Beyond, Volume 2 Brad Lancaster

Wiesen und ihre Reaktion auf Schnitt
Aus toten Böden wird fruchtbare Erde: Eine Familie entdeckt die regenerative Landwirtschaft
von Gabe Brown

Humusaufbau
«Humusaufbau Die Bedeutung des Bodens» Autor: Gerald Dunst Geniales Bodenkunde buch einfach erklärt und Praxis bezogen

Bodenbiologie

Terra Prata/ Komposterde

Terra Prata/ Komposterde Bezugsquelle Schweiz

Kompost Tee

 

Wurzeln und Stadtbäume

Wurzeln sind Lenkbar!

Neues Praxiswissen zur Optimierung von Baumstandorten

Wurzeln verstehen Understanding Roots: Discover How to Make Your Garden Flourish
by Robert Kourik

 

 

 

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